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    Rezept: Einkaufen Tips v. franz. Kuechenprofis 1/2

    Menge: 1 Info



    Zutaten für Rezept Einkaufen Tips v. franz. Kuechenprofis 1/2:



      Tips f.d. Einkauf

    Keine gute Kueche ohne gute Zutaten. Auch bei den größten Kuechen-

    kuenstlern werden unter der Last von Brust vom Batteriehuhn und Supreme von

    Surimi die Teller Trauer tragen. Doch selbst ein Durchschnittskoch kann mit

    einem Bressehuhn oder fangfrischem Wolfsbarsch ein Festtagsmenue auf den

    Tisch bringen.



    Andererseits: Aus der Vielfalt des Angebots die guten Waren auszuwählen

    ist nicht einfach. Ein wenig schöner Schein, das richtige Licht an

    Fleisch- und Fischtheke, fleckenloses Gemuese wie aus dem Bilderbuch - und

    schon fragt kaum jemand mehr danach, ob die appetitlich dargebotene Ware

    auch wirklich ueber das richtige Aroma verfuegt.



    Ein Armutszeugnis fuer den guten Geschmack, ein Grund zum Jubeln fuer

    Nahrungsmittelmultis, die uns jedes Produkt möglichst bratfertig und in

    Schnitzel oder Filets zerteilt unterjubeln möchten. Erfahrene Einkäufer

    muessen sich trotzdem nicht gleich geschlagen geben. Wer die Waren und ihre

    Qualitätszeichen kennt, kann genau wie ein Spitzenkoch Erstklassiges auch

    fuer den heimischen Herd erwerben.



    Beispiel Huhn: Die mit Fisch- und anderem Mehl gemästeten Batteriehuehner

    schmecken schlimmstenfalls nach Forelle. Alternative sind Hähnchen aus

    Freilandhaltung, die während ihrer 81 bis 121 Tage Lebensdauer mit

    Kräutern und Cerealien ernährt wurden. Edelster (und teuerster) Vertreter

    dieser Gattung ist das Bresse-Huhn: 10 Quadratmeter muessen pro Vogel fuer

    artgerechten Auslauf zur Verfuegung stehen, zu fressen gibt es

    Wiesenkräuter, Mais und Buchweizen. Sie sind kräftiger im Geschmack, ihr

    Fleisch hat eine festere Konsistenz und, ganz allgemein ausgedrueckt, mehr

    Charakter. Einmal im Plastik eingepackt, kann man kaum erkennen, ob ein

    Huhn schmeckt -optimal ist es deshalb, sein Tellertier erst beim Einkauf

    ausnehmen zu lassen: Krallen am Huehnerfuss sprechen fuer Freilandhaltung.

    Weiteres Indiz: Auf die Größe des Magens achten. Hat ein zwei Kilo-Vogel

    einen haselnussgroßen Magen, handelt es sich wieder um ein Batteriehuhn,

    das nur mit Brei auf sein Gewicht hochgemästet wurde. Die doppelte Größe

    ist genau richtig.



    Beispiel: Seeteufel: Der auch Lotte genannte Fisch ist dermassen

    hässlich, dass selbst seriöseste Fischhändler nie seinen Kopf in die

    Vitrine legen wuerden. Frische kann man so zwar nicht beim tiefen Blick in

    seine Augen erkennen, wohl aber, wenn man sich auf das Fleisch

    konzentriert: Im Idealzustand ist letzteres fast schneeweiß, das Blut

    hingegen schön rot. Je länger die Lotte vor sich hin altert, desto

    gelber verfärbt sich das Fleisch, das Blut des Fisches läuft dagegen

    langsam braun an.



    Um die Qualität seines Tellertieres richtig beurteilen zu können, sollte

    man deshalb tunlichst keine Filets kaufen. Warum auch?

    Seeteufel verfuegt nur ueber eine höchst stabile Zentralgräte, von der

    sich die Filets im Nu herunterschneiden lassen.



    Beispiel Hummer: Mögen Sie ihn rot oder blau? Der rote "homarus

    armericanus" kommt aus Kanada oder von der Ostkueste der USA. Sein

    (teuerer) Vetter, der blaue "homarus vulgaris" oder bretonische Hummer

    ist vom Polarkreis ueber England bis zu Marokkos Kuesten zu Hause

    und ist alles andere als vulgär: Sein Fleisch ist fester und gilt als

    wesentlich wohlschmeckender. Erst beim Kochen verfärbt sich der

    blauschwarze Panzer zum vertrauten Rot. "Verglichen mit dem Kanadier

    verhält er sich wie ein Fasan zu einem Huehnchen", meint etwa Annie

    Bizien, Hummer-Grosshändlerin im französischen Carantec. Die

    "Bretonen" sind wesentlicb teurer als ihre Artgenossen aus Uebersee,

    ernähren sich angeblich bevorzugt von anderen Hummern und laufen erst

    beim Grillen oder pochieren rot an.



    Fanatische Hobbyköche muessen ihr Tellertier lebend kaufen: Zangen, Augen,

    Beine, Antennen sollten sich lebhaft bewegen -nur daran sieht man, dass der

    Hummer wirklich frisch ist. Stumpfe Augen, Beine und Antennen zeigen, dass

    der Krustenkriecher auf dem Weg von der Kueste zum Fischhändler ordentlich

    gelitten hat. Experten wie Olivier Rodlinger schwören auf Hummer zwischen

    800 Gramm und 1,2 Kilo und verwenden wenn möglich Weibchen. Während die

    kleineren Exemplare feiner und zarter schmecken, fallen ihre größeren

    Artgenossen wilder und kräftiger aus. Das Geschlecht der Tiere kann man

    durchaus erkennen, ohne Zoologe zu sein: Hummermänner haben einen eher

    runden Leib, eine ihrer Scheren ist besonders kräftig entwickelt.

    Weibliche Tiere hingegen verfuegen ueber gleich große Scheren und einen

    nach unten breit auslaufenden Leib.



    Selbst, wenn man nur beste Ware ersteht, kann man beim Hummer einen

    Reinfall erleben: Leidet der Krustenkriecher nämlich im Wasser, verliert

    sein Fleisch an Aroma, wird "baumwollartig". Tiefgefrorene Hummer sind

    keine Delikatesse. Auch Hummer als Weihnachtsessen ist eher in

    Missverständnis: Am besten schmeckt der blaue, europäische

    Krustenkriecher ab Mai, in den Sommermonaten. Später wird er nicht nur

    rarer, sondern kann auch wegen Häutungsvorbereitungen innerhalb seines

    Krustenpanzers an Gewicht verlieren.



    Vorsicht, falls Ihnen im Restaurant oder beim Händler der Hummer im

    Vivarium präsentiert wird: Werden die Tiere nicht richtig ernährt,

    magern sie unter ihrem Panzer deutlich ab - dann wird der "homarus"

    zur Mogelpackung. Der Profi-Tip von Fischkoch Olivier Rodlinger aus dem

    bretonischen Cancale: Je kuerzer die Antennen, desto länger musste der

    Hummer im Vivarium vegetieren. Hummer werden in Gefangenschaft zu

    Kannibalen und knabbern mit Vorliebe die Antennen ihrer Artgenossen

    an. Letztere sind so lang wie der Leib, wenn das Krustentier gefischt

    wird. Sind die Antennen bis auf einen Zentimeter "weggefressen", wartet

    der Hummer schon ziemlich lange im Restaurant auf Kundschaft.



    Beispiel Garnelen: Wie alle Krustentiere sollten, sie am besten lebend

    erstanden und gekocht werden. Nach Möglichkeit auf intakte Fuehler achten!

    Mässige Ware erkennt, man daran, dass der Kopf spielend leicht vom Leib zu

    entfernen ist. Chlor- und andere unangenehme Gerueche verbieten sich von

    selbst.



    Beispiel Spargel: Rund und zylindrisch sollte er sein. Wenn Spargel nach

    unten zuläuft, beginnt er auszutrocknen und ist bereits vier bis fuenf

    Tage alt. Unten, also an der Schnittstelle, sollte er außerdem nicht zu

    trocken sein.



    Selbst fuer Alltagsprodukte gibt es kleine Regeln: Die braunen, faltigen

    Vanilleschoten etwa sollten biegsam, fleischig und zart ausfallen,

    keinesfalls beim ersten Druck zerbrechen oder gar ausgetrocknet sein.

    Lange "Vanillestangen" gelten als besser als kurze Exemplare, sie werden

    von winzigen, weißen Kristallen (dem Vanillin) bedeckt. Mässige

    Vanilleschoten verfuegen ueber weniger Aroma, ihre Haut ist oft heller, sie

    sind

    härter. Synthetische Vanille kann geschmacklich mit der echten Variante

    kaum mithalten.



    Sicher, das Suchen guter Ware ist Umständlicher als Einkaufswagen im

    nächsten Supermarkt zu fuellen. Teurer ist es meist auch -und fuer den

    Aufpreis erhält man nicht einmal ein Statussymbol, wird weder schöner,

    noch eleganter, noch wichtiger. Aber man gewinnt ein Stuck Lebensqualität

    im Alltag.













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