Startseite
    Blog
    Rezepte A-Z
    Rezepte Top100
    Rezept suchen
      Backen
      Beilagen
      Brot
      Desserts
      Eierspeisen
      Fischgerichte
      Fleischgerichte
      Geflügelgerichte
      Gemüsegerichte
      Getränke
      Gratins
      Grundlagen
      Kuchen
      Käse
      Marmeladen
      Nudelgerichte
      Reisgerichte
      Salate
      Saucen
      Sonstiges
      Vegetarisch
      Vorspeisen
    Werbebanner
    Impressum


Rezept - Suche: in
Partnerseiten:
  • Tolle Animationen und Gifs
  • Schöne Animationen
  • Rezepte Sammlung
  • Haushaltstipps

  • Mit unseren leckeren Rezepten kochen wie Lafer, Horst Lichter, Tim Mälzer, Alfons Schuhbeck, Christian Rach, Alfred Biolek, Oliver, Rolf Zacherl und Steffen Henssler.
     

    Rezept: Anguille del Papa (Aal, wie der Papst ihn mag)

    Menge: 2 Servings(*



    Zutaten für Rezept Anguille del Papa (Aal, wie der Papst ihn mag):



    • 700 g Aale
    • 1 mittl. Stueck Sellerie
    • 3 Karotten
    • 1 Zwiebel
    • 80 g Getrocknete Steinpilze
    • 1 Lorbeerblatt,
    • Salz Peperoncino
    • 3 El. Olivenoel
    • 300 ml Vernaccia di San Giminiano oder ein anderer moeglichst trockener
    • Vernaccia (**) Josef Imbach, aus "Was Paepsten und Praelaten schmeckte" Erfasst von Rene Gagnaux

    Die Aale Papst Martins IV... Josef Imbach erzählt:



    Wenn wir uns an Dantes Göttliche Komödie halten, befindet sich der

    Ort, wo die Leckermäuler fuer ihre ungezähmten Lueste buessen,

    weder ganz im Zentrum noch ganz am Rand des Fegefeuers, sondern

    irgendwo dazwischen. Denn erst im 24. von den dreiunddreissig

    Gesängen des Purgatorio gelangt der Dichter unter Vergils kundiger

    Fuehrung dahin, wo die Naschkatzen und Genusspechte zum Abspecken

    versammelt sind. Unter ihnen befindet sich auch einer



    : mit einem ganz zerfallenen Gesicht.

    : Die Kirche war ihm frueher anvertraut.

    : Er kam von Tours und läutert jetzt mit Fasten

    : Vernaccia und die Aale aus Bolsena.



    Ein Papst? Aus Tours? Der Aale mochte? Die in Vernaccia zubereitet

    wurden? Soviel hätte uns Tratschke im Zeit-Magazin nicht verraten.

    Weil sonst sogar die Kirchenfeinde rasch auf Martin IV. gekommen

    wären. Da die Römer dem in diplomatischen Dingen erfahrenen

    Franzosen nach seiner im Jahre 1281 erfolgten Wahl zu Viterbo den

    Zutritt zu ihrer Stadt verweigerten, liess er sich in Orvieto

    krönen. Nach vier Jahren schon verstarb er in Perugia und wurde in

    der dortigen Kathedrale beigesetzt.



    Vielleicht wären ihm noch ein paar Jährchen mehr vergönnt gewesen,

    wenn er seine Residenz nicht so nahe beim Lago di Bolsena

    aufgeschlagen hätte. Denn auf die in diesem See sich schlängelnden

    Aale war Martin IV. regelrecht gierig, und das sollte sein Verderben

    sein. Zeitgenössischen Chronisten zufolge nämlich starb der

    Bedauernswerte nach einem ausgiebigen Aalessen an

    Verdauungsbeschwerden.



    Dieses Gericht aber schmeckt so gut, dass selbst Dante fuer die

    Gelueste des Papstes Verständnis hegt. Sonst hätte er den

    genussfreudigen Martin ja nicht zum Fegefeuer begnadigt, sondern ihn,

    wie Nikolaus III., Bonifaz VIII. und Klemens V., in die Feuerhölle

    verbannt. In der Gegend um den Bolsener See gelten die Anguille del

    Papa noch heute als Spezialität.



    Die Zubereitung:



    Das Gemuese in Wuerfelchen schneiden und die vorher eingeweichten

    Steinpilze grob hacken. Alles bei mittlerer Hitze im Oel dämpfen,

    wuerzen und unter gelegentlichem Ruehren immer wieder etwas Vernaccia

    dazugeben. Am Schluss werden die gehäuteten und in Stuecke

    geschnittenen Aale hinzugefuegt, ein- bis zweimal gewendet und nach

    zehn bis fuenfzehn Minuten aus dem Topf serviert.



    (*) Josef Imbach: Etwas altmodisch, wie wir nun einmal sind,

    betrachten wir die Geschichte nach wie vor als magistra vitale, als

    Lehrmeisterin in bezug auf unsere Lebensfuehrung, und erinnern uns

    dabei an das Ende des Papstes. Anderseits sind wir natuerlich nicht

    so abergläubisch, dass wir uns bei diesem Gericht auf eine halbe

    Portion beschränken. Frohgemut lassen wir uns noch einmal

    nachreichen. Und genehmigen uns zum Schluss einen Aquavit. Der hätte

    Martin IV. möglicherweise das Leben gerettet.



    Der Chronist ueberliefert, dass schon kurz nach des Papstes Tod ein

    Spottvers in Form einer Grabinschrift die Runde machte:



    : Gaudent anguillä

    : quia hic iacet ille

    : qui quasi mortue eas

    : escoriabat eas.



    Auch wer nur wenig Latein versteht, kann sich auf dieses Epitaph

    einen Reim machen:



    : Es jubeln die Aale hienieden,

    : denn hier ruht jener in Frieden,

    : der ihnen den Bauch aufschlitzte

    : und sie mit Vernaccia bespritzte.



    (**) Josef Imbach: Wenn wir vergessen haben, im Fachgeschäft oder

    beim Italiener einen Vernaccia zu besorgen, verwenden wir statt

    dessen einen trockenen Riesling, aber nur im äussersten Notfall!



    :Fingerprint: 21588380,101318741,Ambrosia







    Rezept drucken



    Hat dir dieses Gericht geschmeckt und du suchst ein ganz bestimmtes leckeres Koch- oder Backrezept aus unserer Koch-Sammlung ? Dann suche es mit unserer Suchfunktion:

    Rezeptsuche: in





     
     
    (c) 2003-2024 a.pohl