Rezept: Hunsruecker Beereflare

Menge: 1 Rezept



Zutaten für Rezept Hunsruecker Beereflare:



Beereflare gab es im Hunsrueck zu allen Hochzeitsfesten, Kindtaufen und zur

Kerp (Kirmes, Kirchweihe). Dieses Rezept stammt aus dem kleinen Dorf

Holzbach bei Simmern, dort wird er auch heute noch gerne gebacken. Frueher

wurden fuer den Beereflare kleine runde, dicke Birnen gesammelt, die

sogenannte Faatsbeer, eine in den Hunsruecker Wäldern wildwachsende Birne.

Zum Trocknen wurden die Birnen geviertelt und im Backes (Brotbackofen der

Gemeinde) nach dem Brotbacken, mit der im Ofen noch vorhandenen Wärme,

getrocknet. Die Birnenschnitze bewahrte man bis zum Backen in

Leinensäckchen auf und hängte sie auf den Speicher. Der Beereflare wird

heute auch mit anderen Birnen gebacken; je aromatischer die Birne ist,

desto köstlicher schmeckt später der Kuchen.



Der Teig fuer den Beereflare wird nach dem Grundrezept fuer Hefeteig

zubereitet. Den vorbereiteten Hefeteig in eine gefettete Springform geben,

den Rand hochdruecken. Wer den Kuchen mit einem Riemchengitter belegen

möchte, kann fuer den Boden 2/3 des Teiges verwenden und das andere Drittel

ausrollen. Nun Streifen ausradeln, die dann zum Schluß wie ein Gitter ueber

den Belag gelegt werden. Fuer den Belag werden die Birnenschnitze ueber nacht

in kaltem Wasser eingeweicht und in dieser Bruehe gekocht. Nun werden sie

immer wieder durch ein Sieb gestrichen, erst durch ein Sieb mit groben

Löchern, später durch ein feineres Sieb. Man gibt reichlich Zucker dazu,

bis das Birnenmus dunkelbraun wird und glänzt. Nun das Mus mit gemahlenem

Sternanis und Zimt verfeinern. Je nach Wunsch ruehrt man Rot- oder Weißwein,

Quetscheschnaps (Zwetschgenschnaps), Beereschnaps (Birnenschnaps) oder

Trester unter. Mit dem Birnenmus bestreicht man dick den vorbereiteten

Hefeteig und kratzt mit der Gabel Gitter- oder Schlangenmuster in das Mus.

Jetzt den Beereflare bei 220 Grad C backen, bis der Boden goldbraun und

knusprig ist. Der köstliche Beereflare wird mit frischer Sahne zum Kaffee

serviert.



Quelle: Christiane Becker, Die Hunsruecker Kueche, erschienen im Selbstverlag

der Autorin

Erfasser: Hein Ruehle im Mai 2000