Rezept: Ziger (oder Zieger)

Menge: 1



Zutaten für Rezept Ziger (oder Zieger):



Karin Ruegg erzählt wie man Ziger in den Graubuenden gemacht hat:



"(...) Staunend habe ich in der Alphuette dem Senn zugeschaut:



Da hin ein Kupferkessel - so gross, dass ich hätte drin baden

können - an einem Eisenarm. Der Senn schuettete die durch ein

Papierfilter gesiebte Milch aus Eimern in den Kessel und entfachte

das Feuer. (...) Der Mann (...) Ruehrte mit einer Holzkelle im Kessel

und pruefte mit dem Finger gelegentlich die Temperatur. Ich wette, es

waren genau 36 o, obwohl er kein Thermometer benutzte. Dann gab er

das Lab bei. (...) Es bewirkt, dass die Milch gerinnt. (...)



Es mochte eine halbe Stunde verstrichen sein. Aus der eingelabten

Milch war eine Art fester Pudding geworden. Den musste der Senn jetzt

'brechen'. Dazu nahm er ein Gerät: Einen rechteckigen Rahmen, der

mit einer Art Saiten - es mögen zehn oder zwölf gewesen sein -

bespannt war. Man nennt das Gerät denn auch Käseharfe. Er hielt es

an einem Stiel und zerschnitt damit die Milchmasse kreuz und quer.

Nache einer weiteren Wartezeit hatte sie sich geteilt: Der Käse war

auf den Boden gesunken, die gruenliche Molke schwamm obenauf. Mittels

eines Tuches (des Käsleinens) wurde die Käsemasse aus dem Kessel

gehoben und die Molke nun ausgepresst. Die Masse wurde in eine

Holzform gegeben, die auf einem leicht schräggestellten Brett stand.

Die Abflussrille dieses Bretts muendete in einen Eimer. So konnte die

noch zurueckgebliebene Molke abfliessen.



Die gesamte Molke wurde nochmals erhitzt, diesmal bis zum Siedepunkt,

und dann im Kessel ausgekuehlt. Dadurch stieg das noch darin

verbliebene Eiweiss and die Oberfläche, wurde dann abgeschöpft und

ebenfalls in Holzformen gepresst. Das ergab, was ich noch lieber ass

als Käse: Ziger. (...)"



Bemerkung: Diese Ziger-Art darf natuerlich mit dem Glarner-Schabziger

nicht verwechselt werden. Mit dieser Ziger-Art kann man sowohl fuer

salzige wie auch fuer suesse Gerichte verwenden !