Rezept: Ueber Ziger und Schabziger

Menge: 1



Zutaten für Rezept Ueber Ziger und Schabziger:



Schabziger - oft einfach Ziger genannt: ältester schweizer

Markenartikel.



Weisser Ziger wird auf den Glarner Alpen seit dem 8. Jahrhundert

hergestellt. Gruen wurde er erst später, als im Mittelalter das

Glarnerland dem Kloster Säckingen untertan wurde. Ein Grossteil der

Abgabe bestand aus Ziger, der inzwischen mit Blauklee gewuerzt wurde.

Was die Mönche von diesem "Glarner Kräuterkäse nicht selber

verspeisten, verkauften sie weiter. Und zwar hauptsächlich entlang

dem Rhein und dann der Nord- und Ostseekueste folgend. Das erklärt,

warum der Schabziger in Holland und bis ins Baltikum hinein so

beliebt war. Er wurde nie wie ein normaler Käse gegessen, sondern

immer zum Wuerzen verwendet. Um ihn vor Nachahmungen zu schuetzen,

prägten ihm die Säckinger Mönche ab 1463 das erste schweizer

Markenzeichen ueberhaupt ein.



Bis zum letzten Jahrhundert gab es praktisch in jedem Glarner Dorf

eine Zigerkäserei. Und es gab die Ziger-Mannli, die von Glarus aus

ueber Land zogen, um ihre Spezialität zu verkaufen.



Ziger wird bis in Amerika und Australien exportiert: Dort wird der

fuer Englischsprachige Unaussprechliche unter dem Namen 'Sap Sago'

verkauft. 1846 soll der Inhaber eines New Yorker Drugstores seinen

Lehrling beauftragt haben, den damals noch in neutrales

Pergamentpapier gewickelten Schabziger anzuschreiben. Und der

kombinierte einfach den Begriff fuer gruenen Pflanzensaft 'sap', mit

dem fuer die bei unseren Grossmuettern noch sehr beliebte Palmstärke

'sago'.



Ziger wird immer aus Kuhmilch hergestellt.



Erich Grasdorf beschreibt die Schabziger-Herstellung:



"(...) Im Kessel köcheln 250 Liter Magermilch. Werner Helmer macht

die Ofentuer auf, schwenkt den Kessel an einem Hebearm vom Feuer,

kurbelt ihn auf die fuer ihn richtige Arbeitshöhe. (...) Und dann

kann's losgehen mit dem Zigern.



Elmer fuellt den Etscher oder Sauer aus der Branke ab. <>,

sagt er, <
Brotrinden-Etscher zum Scheiden gebracht. Oder mit saurer Schotte.

Einer hat es einmal mit Zitronensäure versucht, einer gar mit Essig.

Heute arbeiten wir mit Joghurtkulturen.>> Das heisst: Mit einer

Joghurt-Mutter wird - ähnlich wie beim Essig oder Kefir - selbst

neuer Etscher angesetzt.



Zuerst muss Elmer die Schwebeasche der Holzfeuerung und den

Milchschaum abschöpfen. Er verduennt den Etscher mit etwas Schotte

vom Vortag und ruehrt ihn dann ganz langsam und behutsam in die

Milch. Ein festes Mass hat Elmer nicht. Er arbeitet nach Gefuehl

(...) Elmer ruehrt und ruehrt (...) Nach einiger Zeit färbt sich die

Milch gelblich und beginnt zu gerinnen. Elmer schaufelt die geronnene

Masse in Gebsen. Die Fluessigkeit läuft ab. Bevor der Ziger kalt

werden kann, wird er in den Keller gebracht und im Holzsilo gelagert.

Der Deckel wird mit Steinen beschwert.(...)



Werner Elmer zigert auf der Alp Obererbs oberhalb von Elm.(...)