Rezept: Ist roter Holunder giftig?

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Zutaten für Rezept Ist roter Holunder giftig?:



Frage: Zur Zeit findet man in unseren Wäldern Roten Holunder. Ich

war bis anhin der Meinung, dass die Kerne des Roten Holunders giftig

sind. Aus diesem Grund stelle ich jeweils Gelee und Sirup her. Jetzt

hat mir aber jemand gesagt, dass die Kerne ungiftig sind, und man

ohne Bedenken Konfituere herstellen kann. Stimmt das?



Man unterscheidet zwischen dem Schwarzen Holunder (Sambucus nigra),

mit seiner grossen Bluetendolden, und den Roten Holunder (Sambucus

racemosa). Die kleineren Dolden des Roten Holunders sind eher

eiförmig, und die Beeren leuchten scharlachrot.



Laut Auskunft vom Toxikologischen Institut in Zuerich ist es heute

erwiesen, dass die Kerne des Roten Holunders nicht - wie frueher

angenommen - Blausäure enthalten. Die chemische Zusammensetzung der

Samen ist aber noch nicht genau aufgeklärt. Bekannt ist, dass viele

Menschen auf Samen mit Vergiftungserscheinungen - wie beispielsweise

Brechreiz - reagieren. Auch die Beeren selbst enthalten Stoffe, die

roh gegessen, unbekömmlich sind. Durch Hitzeeinwirkung werden diese

eliminiert. Insofern hat die Empfehlung, aus rotem Holunder nur Gelee

oder Sirup herzustellen, immer noch Gueltigkeit.



Dabei sollten die Beerendolden mit den Kernen nur kurz aufgekocht und

sofort, ohne sie zu zerdruecken, entsaftet werden. Danach wird der

Saft gut aufgekocht und mit Zucker zur gewuenschten Dicke zu Sirup

oder Gelee verarbeitet.



Es ist uebrigens schwer vorstellbar, dass Konfituere aus Rotem

Holunder mit Kernen ein kulinarischer Genuss sein soll.



Auch die Beeren des Schwarzen Holunders gelten roh als giftig.