Rezept: Auf geht's

Menge: 4 Portionen



Zutaten für Rezept Auf geht's:



Wenn Sie zu den Köchinnen und Köchen zählen, die bei

Soufflerezepten rasch weiterblättern, dann verraten wir Ihnen jetzt

hier die ultimativen Tips und Tricks, wie Sie die drohende

Einsturzgefahr abwenden können, bis das Souffle den Weg vom Ofen auf

den Tisch geschafft hat.



Kennen Sie die Lebensweisheit eines Souffles? "Je höher es steigt,

desto tiefer fallt es." Um es gleich vorwegzunehmen: sollte sich das

Souffle trotz aller Muehe als elendes Häufchen im unteren Drittel

der Souffleform präsentieren, seien Sie nicht frustriert. Im Buch

"Meine Kunst in Kueche und Restaurant" erinnert sich Alfred

Walterspiel an die Zeit, als gar Chefpatissiers die Souffles auf der

Basis von Brandteig herstellten, damit ihnen nicht beim ersten

Windstoss die Luft ausging. Ein Souffle aber soll zart sein wie ein

Hauch, eben ein "souffle". Daher werden Souffles in der modernen

Kueche entweder auf der Basis einer Bechamelsauce, eines Puerees,

einer "Creme patissiere" oder einer Mischung aus Zuckersirup und

puerierten Fruechten hergestellt. Wichtigste Zutat aber ist und

bleibt der Eischnee. Und genau hier liegt der Hund begraben. Das

Eiweiss muss steif geschlagen sein, jedoch nicht zu steif, sonst hat

es bereits vor dem Backen seine ganze "Steigkraft" verpufft. Zu

diesem Thema findet man in der Literatur brauchbare und weniger

brauchbare Hinweise: "Die guten Rechner sollen wissen, dass 3,5 cl

Eiweiss, im Kupfergefäss geschlagen, 15 cl Schnee ergeben" oder

"Bleibt der Eischnee selbst beim Herumdrehen am Schneebesen fest

haften und sieht dabei aus wie die spitze Tolle einer Clownperuecke,

dann kann man mit dem Schlagen aufhören." Am einfachsten und

brauchbarsten ist wohl dieser Tip: "Fuer ein Souffle ist Eischnee

fest genug, wenn er das Gewicht eines ganzen Eies in der Schale

aushalten kann". Der perfekt geschlagene Eischnee wiederum muss

sorgfältig, aber dennoch vollständig unter die Soufflemasse gezogen

werden. Wer dies beherrscht, wird ein aufgeblasenes Gericht mit dem

typischen Kragen präsentieren können.



Guter Rat lässt Souffles steigen:



* Gäste und Familie sollen auf das Souffle warten - nicht etwa

umgekehrt.



* Das Rezept muss peinlich genau eingehalten werden.



* Das erste Viertel des Eischnees wird sorgfältig mit dem Schneebesen

unter die Masse geruehrt. Der Rest wird mit dem Gummischaber so lange

unter die Masse gezogen, bis keine Eiweissstellen mehr sichtbar sind.



* Entscheidend fuer gutes Gelingen ist nicht zuletzt auch die Form.

Sie soll einen senkrechten Rand haben und darf nur zu 2/3 bis 3/4 hoch

eingefuellt werden. In kleinen Formen gelingen Souffles leichter.



* Die Formen muessen gut ausgebuttert werden. Bei suessen Souffles

bestreut man den Rand mit Zucker, bei pikanten Souffles mit Reibkäse

oder Paniermehl. So kann sich die Masse beim Aufsteigen gut

festhalten.



* Während dem Backen darf der Ofen auf keinem Fall geöffnet werden.

Ist das Souffle fertig gebacken, den Ofen während zwei bis drei

Minuten einen Spaltbreit öffnen. Das Souffle erleidet so keinen

Temperaturschock.



* Vor dem Herausnehmen aus dem Ofen: Fenster schliessen, Dampfabzug

abstellen und nicht in Windeseile am Souffle vorbeirennen - sonst

verliert es rasch seine Standfestigkeit.



:Fingerprint: 21087355,101318681,Ambrosia